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Selbst-Coaching mit der GROW-Methode

  • Writer: Andrea
    Andrea
  • Oct 13, 2024
  • 5 min read

Ein Weg zu mehr Klarheit und Produktivität


Warum Selbst-Coaching?

 

In der heutigen digital-vernetzten Welt finden sich viele Menschen oft überfordert, gestresst und mit einem Gefühl mit anderen mithalten zu müssen. Viele versuchen Unterstützung und Lösungen im Internet, in Ratgeberbüchern, in Kursen oder durch persönliche Trainer und Coaches zu finden. Nur selten sind die Ergebnisse zufriedenstellend und nachhaltig, denn all dieses Vorgehensweisen beruhen meistens darauf, nicht die richtigen Fragen zu stellen die auf dich persönlich zugeschnitten sind. Keine externe Person kann all deine internen Informationen, wie Erinnerungen, Gefühle, Wahrnehmungen haben, um die richtige Antwort für dich zu finden. Genau hier kann Selbst-Coaching die Lücken füllen, um deine persönlichen Ziele zu finden und auch zu erreichen.

 

Es gibt viele verschiedene Methoden des Coachings (zielorientiertes, lösungsorientiertes, systemisches und vieles mehr).

Wobei mir persönlich die GROW-Methode zum einen am einfachsten, zum anderen aber auch am effektivsten erscheint und daher will ich sie in diesem Blog vorstellen und wie du sie für dein Selbst-Coaching nutzen kannst.

 

Die GROW-Methode

 

Die GROW-Methode wurde in den 1980er Jahren von dem britischen Coach Graham Alexander entwickelt und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit im Coaching-Bereich. Der Begriff „GROW“ steht für die vier Phasen:

 

·      Goal (Ziel): Was möchtest Du erreichen?

·      Reality (Realität): Wo stehst Du jetzt?

·      Options (Optionen): Welche Möglichkeiten hast Du?

·      Will (Wille): Was bist Du bereit zu tun?

 

Die Abkürzung bedeutet im englischen Wachstum, was mir immer geholfen hat, mich an die Struktur zu erinnern, da ich das Selbst-Coaching für mein persönliches Wachstum nutze. Durch das Durchlaufen der vier Phasen, erlangst du Klarheit über deine Ziele und du wirst motiviert einen konkreten Aktionsplan zu entwickeln.

 

Die vier Phasen im Detail


Goal

1. Goal (Ziel)

Der erste Schritt besteht darin, dein Ziel oder dein Problem klar zu definieren. Stelle dir folgende Fragen:

  • Was genau möchte ich erreichen? Was ist das Problem?

  • Ist das wirklich was ich erreichen will? Ist das wirklich das Problem ist?

  • Warum ist dieses Ziel oder Problem wichtig für mich?

  • Wie werde ich wissen, wenn ich es erreicht oder gelöst habe?

 

Je spezifischer deine Ziel- oder Problemformulierung ist, desto einfacher wird es, darauf hinzuarbeiten.

 

Reality

2. Reality (Realität)

Im zweiten Schritt betrachtest du die aktuelle Situation genauer. Sei ehrlich zu dir selbst:

  • Wo stehe ich gerade?

  • Welche Hindernisse stehen mir im Weg?

  • Welche Ressourcen habe ich zur Verfügung?

 


Ein realistisches Bild der Ausgangssituation hilft dir, realistische Optionen zu entwickeln.

 

Options Ideas

3. Options (Optionen)

Jetzt geht es darum, verschiedene Handlungsoptionen zu erkunden. Überlege dir:

  • Welche Schritte kann ich unternehmen, um mein Ziel zu erreichen?

  • Welche Alternativen gibt es, falls mein erster Plan nicht funktioniert?

  • Wer kann mir dabei helfen?

 

Notiere alle Ideen, egal wie unrealistisch sie dir erscheinen mögen. Kreativität ist hier gefragt.


Will Committment

4. Will (Wille)

Im letzten Schritt formulierst du einen konkreten Plan. Entscheide dich, welche Maßnahmen du ergreifen möchtest und wann du sie umsetzen willst:

  • Was werde ich als Nächstes tun?

  • Bis wann möchte ich diese Aufgabe erledigt haben?

  • Wie werde ich meine Fortschritte messen und die Einhaltung sicherstellen?

 

Verpflichte dich, die notwendigen Schritte zu gehen, um dein Ziel zu erreichen.

 

 

Selbst-Coaching mit der GROW-Methode

 

Ein großer Vorteil des Selbst-Coachings gegenüber einem Coaching mit einem Coach in dedizierten Sitzungen ist, dass du dir für jede Phase so viel Zeit nehmen kannst, wie du brauchst, um für dich zum einen die richtigen Fragen zu stellen, aber auch die Antworten auf die Fragen zu finden.

 

Allein die Zielsetzung kann herausfordernd sein. Hier solltest du auch sicher gehen, nicht nur irgendeine Antwort zu geben, sondern die für dich Richtige. Ein Ziel zu verfolgen nur um festzustellen, dass es gar nicht die Erwartung erfüllt, wenn man es erreicht hat, ist frustrierender als befriedigend. Formuliere dein Ziel positiv, um nicht nur deine Motivation zu fördern, sondern auch der nachfolgenden Durchführung eine positive Haltung gegenüber aufzubringen.

 

Bei der Realitätseinschätzung ist es wichtig, die aktuelle Situation objektiv zu analysieren. Oft suchen wir den einfachen Weg, in dem wir externen Gegebenheiten oder Personen Schuld zuweisen und somit unseren späteren Handlungsspielraum einschränken. Am besten sammle konkrete Beispiele und Fakten für ein realistisches Bild. Um nicht vorzeitig die einfachste Frage und Antwort zu akzeptiere, kannst du dir hier gerne eine Timer setzen und bewusst sich z.B. mindestens 10 Minuten mit dieser Phase auseinanderzusetzen.

 

Sobald dir bewusst ist, was deine objektive Ausgangslage ist, kannst du Kreativität und Freude beim Finden der Optionen einsetzen. Alles ist erlaubt, egal wie absurd oder unmöglich es zunächst erscheinen mag. Versuche mindestens 12 Optionen zu finden und aufzuschreiben. Wenn du ins stocken geräts, versuche einen gegenläufigen Ansatz als Option. Sobald du deine Liste von Handlungsmöglichkeiten aufgestellt hast, überlege dir die Vor- und Nachteile jeder Otpion, um die für dich besten Ansätze zu identifizieren.

 

Bei der Erstellung deines Plans ist es wichtig, ihn schriftlich auszuformulieren um Klarheit über jeden Schritt zu erlangen. Setze dir Zeitfenster für die verschiedenen Punkte auf deinem Plan und ggf. mache dir Abhängikeiten bewusst indem du sie entsprechend notierst. Bist du zum Beispiel auf die Zusammenarbeit einer Person angewiesen, kann die expliziete Erwähnung in deinem Plan dazu führen, dass du vorab einen zusätzlichen Schritt einbaust, indem du Verfügbarkeit und Bereitschaft der Person zu dem gewünschten Zeitraum abklärst. Die Schritte und der Zeitrahmen sollten realistisch gewählt werden, denn in diesem Schritt wirst Du dich auch deinem Plan verpflichten und auch festlege, wie du dich selbst motiviert hälst und wie du dich zur Rechneschaft ziehen kannst. Gerne kannst du dein Ziel oder Plan mit jemanden teilen, wenn das für dich am Anfang einfacher ist um am Ball zu bleiben.

 

Wichtig bei der Durchführung deines Plans ist eine regelmässige Überprüfung des Fortschritts und auch Reflektion ob der Plan oder sogar das Ziel angepasst werden muss. Je engmaschiger, desto besser. Bei Rückschlägen, habe ein Growth-Mindset, indem du diese als Lern- und Wachstumschance ansiehst und deine Strategien dem Erlernten anpasst.

 

Meine persönliche Erfahrung mit Selbst-Coaching und der GROW-Methode ist positiv. Allein die bewusste Auseinandersetzung mit meinen Problemen und Zielen und deren Hinterfragung, unterstützt mich die für mich richtigen Priorität zu setzen und weniger Zeit auf Nichtigkeiten zu verschwenden.  Es bedarf jedoch auch Einsatz und einige innere Dialoge, um Fragen und Antworten klar zu formulieren. Beruflich hat es dazu beigetragen, dass ich Aufgaben termingerecht abliefern konnte. Privat hat mir die Methode geholfen, meine Familienleben, Haushalt und Hobbies unter einen Hut zu bekommen ohne mich dabei gestresst zu fühlen.

 

Falls du jetzt ein Selbst-Coaching ausprobieren willst, kannst du gerne das nachfolgende PDF mit inspirierenden Beispielfragen für einen einfacheren Start nutzen.

 




Schreib mir gerne in den Kommentaren, wie deine Erfahrung mit der GROW-Methode im Selbst-Coaching war und teile auch gerne deine Empfehlungen für andere Leser.

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